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Island - eisig heiße Schönheit

Dæli - Hvitserkur - Illugastadir - Hvammstangi - Heydalur (ca. 210 km)

Über Nacht hat der Regen wieder aufgehört und so verlassen wir Dæli nach einem schönen Frühstück bei bewölktem aber trockenem Wetter. Nach dem Feldweg stoßen wir wieder auf die Ringstraße 1 und fahren westwärts. Nach ein paar Kilometern biegen wir auf die Straße 711 ab um die Halbinsel Vatnsnes zu umrunden. Dabei kommen wir am Vogelfelsen Hvitserkur vorbei, der nur wenige Meter vom Ufer des Fjords Hunafjördur ca. 15 Meter in die Höhe ragt. An diesem Felsen, der einer Sage nach ein versteinerter Troll sein soll, nisten gerne Vögel wie die Dreizehenmöve oder der Eissturmvogel.

Immer am Fjord entlang über eine Piste, die hin und wieder mit sog. Blindhæds (Kuppen auf der Straße, bei der man keinen Gegenverkehr sieht) aufwartet, fahren wir in Richtung Illugastadir. Unterwegs sieht man immer wieder viele Schafe und auch die Island Ponys sind kein seltener Anblick.

Illugastadir liegt bei einem Bauernhof und ein Hinweisschild lotst uns an die vorgelagerte Küste. In den Sommermonaten brüten hier sehr viele Vögel, vor allem die Papageientaucher. Leider ist die Brutzeit schon lange vorbei und so bekommen wir diese putzigen Tiere leider nicht zu sehen. An den Felsen vor der Küste sieht man immer wieder Robben, die sich in der Brandung räkeln und es ist auch ein kleines Häuschen aufgebaut, in dem mehrere Ferngläser zum Beobachten bereit liegen. Wenn man hier ganz still ist und die Tiere aus der Ferne beobachtet, dann kann es schon passieren, dass die ein oder andere Robbe sich bis ans Ufer heran traut, denn neugierig sind diese Tiere auf jeden Fall. Wir setzen unsere Fahrt fort und kommen auf dem Weg nach Hvammstangi an mehreren Trockengestellen für den gefangenen Fisch vorbei. Trockenfisch wird gerade in der Winterzeit öfters gegessen, wenn kein frischer Fisch zu haben ist.

In Hvammstangi stocken wir unsere Vorräte wieder auf und setzen unsere lange Fahrt fort. An einem Parkplatz unterwegs können wir nochmals ein paar Robben sehen, die sich unweit der Küste an Sandbänken und Felsen in der Sonne räkeln. Natürlich halten wir an und sehen uns diese netten Tiere aus der Nähe an.

Auf dem weiteren Weg zu unserer Unterkunft in Heydalur fahren wir die verschiedenen Fjordarme entlang und können währenddessen sogar einen kleinen Wal beobachten. Die Umgebung mit den hohen Bergen fasziniert ein ums andere Mal und gegen Abend erreichen wir unsere Unterkunft am Fjord Mjoifjörður. In absoluter Einsamkeit, mehrere Kilometer entfernt von der Hauptstraße liegt der Zeltplatz, der auch ein paar feste Unterkünfte anbietet. Im Vorfeld habe ich mich schon über den Platz hier im Internet erkundigt und habe nur positive Beurteilungen gefunden. Leider ist uns der Platz hier nicht wirklich positiv aufgefallen. Auch wenn die Hauptreisezeit vorbei ist, so richtig heimelig sieht es nicht aus. Die natürlichen Hot Pots sind sehr veralgt und das Schwimmbad, mit dem geworben wird, befindet sich inmitten eines Gewächshauses und macht einem Wasserbecken im Zoo alle Ehre.

Wir erkunden die Gegend ein wenig und genießen unser Abendessen im Zimmer, bevor wir wieder glückselig einschlafen.

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