Latrabjarg - Raudisandur - Bucht Breidafjördur - Hellnar (ca. 500 km)
Heute steht ein heftiger Fahrtag vor uns. Da wir am Abend in Hellnar auf der Halbinsel Snæfellsnes unsere Unterkunft haben müssen wir uns sputen. Eigentlich gibt es auch die Möglichkeit mittels einer Autofähre in 3 Stunden von Brjánslækur nach Stykkisholmur überzusetzen. Im Vorfeld der Reise wollten wir auch die Überfahrt buchen, aber genau in diesem Zeitraum wird die Autofähre abgezogen, da eine andere repariert wird. Somit bleibt uns diese Möglichkeit verwehrt und wir dürfen den Landweg wählen. Dabei fährt man entlang der unzähligen Fjordarme die gesamte Bucht Breidafjördur ab. Die Strecke ist teils geteert, teils Geröllpiste und so ist das Vorankommen mitunter beschwerlich und anstrengend.
Vor der langen Fahrt besuchen wir noch den Strand Raudisandur. Dazu fahren wir die Schotterpiste ein Stück zurück bis zum gestrandeten Schiff und biegen dort rechts auf eine weitere Sandpiste ab. Nach ca. 15 Kilometern erreicht man ein kleines Gehöft. Kaum dort prescht ein Jeep daher, der hiesige Postbote. Der Hund des Gehöfts begrüßt diesen wie jeden Postboten und rennt zähnefletschend hinter dem Auto her. Mit einem etwas mulmigen Gefühl steigen wir aus und schon kommt der Hund zu uns. Aber da wir keine Breifträger sind werden wir schwanzwedelnd begrüßt und fortan haben wir einen treuen Begleiter an unserer Seite. Wir gehen über die weiten Wiesen an den Strand, an dem viele Robben sein sollen. Leider ist gerade Flut und wir können nur bis zur ersten Sandbank gehen. Hinter der nächsten Sandbank sieht man die Brandung an die Küste schlagen und bei strahlendem Sonnenschein kann man es hier wirklich aushalten. Auf dem Weg zurück halten wir nochmals ein Stück weiter südwärts und können hier bis ans Meer vordringen. Auf dem Strandstück liegen einige Walknochen verteilt, die von der Brandung an Land gespühlt wurden. Leider ist es mit dem schönen Wetter schon wieder vorbei und es ziehen dunkle Wolken auf. Nun aber schnell zurück auf die Straße, es warten noch einige Kilometer auf uns.
Die Fahrt nach Hellnar verläuft recht unspektakulär. Gelegentliche Regenschauer wechseln sich mit sonnigen Abschnitten ab und die Landschaft ist sehr abwechslungsreich. Mehrere Regenbögen spannen sich übers Land, teilweise auch ohne irgendeine Regenquelle zu sehen. Verkehr herrscht hier so gut wie gar nicht und wir zählen die Autos, die uns heute begegnen. Auf 30 kommen wir bis zum Tagesende nicht.
Gegen Abend erreichen wir unser Hotel Hellnar im gleichlautenden Ort, in welchem wir für zwei Nächte absteigen. Dieses Hotel ist schön eingerichtet und macht den besten Eindruck auf unserer ganzen Reise. Es liegt direkt an der Küste und in den Sommermonaten kann man von der Sonnenterrasse aus sogar Wale vor der Küste beobachten. Hier lassen wir uns am Abend auch mit einem wirklich leckeren Essen verwöhnen. Durch die großen Panoramafenster genießen wir den Sonnenuntergang und bereiten dann unsere Ausflüge für den nächsten Tag vor.