Heute ist es nun so weit, wir machen uns auf den langen Rückweg nach Nuevo Lurin. Wir quälen uns über einen letzten Pass und fahren dann langsam aber sicher der Wüste entgegen. Unterwegs machen wir noch kurz Halt in einem kleinen Dörfchen, gerade als es Zeit für die Kirche wird. Im ganzen Dorf herrscht mehr oder weniger Totenstille, nur in der Kirche war die "Hölle" los. Nach allen Seiten offen wurde hier ein Gottesdienst gehalten, den man weithin hören konnte. Drum herum war ein buntes Treiben aber trotz allem mit dem gebührenden Respekt der Kirche gegenüber. Wir gönnten uns hier einen Kaffee und besuchten noch einen kleinen Markt, der aber nur ein paar Klamotten und andere Accessoires zu bieten hatte. Kein Vergleich zu den schönen und bunten Märkten in den anderen Städten.
Nach diesem kurzen Halt ging es weiter und nach kurzer Zeit befanden wir uns wieder auf der Panamericana Richtung Lima, vorbei an vielen Hühnerfarmen und mehreren kleinen Ansiedlungen. Diese bestehen aus kleinen Hütten, die einige Auswanderer der Andenregion hier einfach hingestellt haben.
Das Land gehört hier der Regierung und jeder Bürger darf sich seinen Teil davon nehmen. Wenn er nicht verjagt wird, dann geht nach einer bestimmten Zeit (Soweit ich mich erinnern kann 10 Jahre) der Besitz an Ihn über. Deshalb wird als aller erstes mal eine Hütte aus Strohmatten hingestellt. Wenn dann das Geld reicht, wird diese zur Bretterbude und später dann zur gemauerten Hütte verbessert. Dadurch kommen dann mehr Leute zusammen die sich ansiedeln. So entstehen dann Ansiedlungen, die sich immer weiter vergrößern. Sind genügend Leute zusammen, werden erste Strassen etc mit weißen Steinen markiert. Auch wird festgelegt, wo Krankenhäuser etc stehen sollen. Ist eine gewisse Zeit ins Land gegangen und genügend Leute an einem Platz versammelt, wird die Regierung darauf aufmerksam gemacht und Strom, Wasser und Infrastruktur gefordert. Bis dies dann umgesetzt wird, können schon so 20 bis 30 Jahre vergehen. Aber innerhalb dieser Zeit ist eine kleine Stadt gegründet worden. Mitten im Nichts, nur auf Sand.
Auf unserem Weg nach Lima kamen wir an mindestens 4 solcher Siedlungen vorbei, teilweise schon mit markierten Wegen, teilweise nur 50 Strohhütten und sonst nichts.
Gegen Nachmittag treffen wir in Nuevo Lurin ein und genießen ein letztes Mal den Strand und die untergehende Sonne. Als Abendessen gab es frischen Fisch und dann liesen wir den Abend noch bei einem gemütlichen Bier ausklingen. Morgen ist es also soweit, der Weg nach Hause wird angetreten und 3 Wochen Urlaub in Peru sind zu Ende.
Noch ein gemütliches Frühstück und dann die letzten Sachen zusammen packen. Gegen Mittag geht es dann los nach Lima und zum Flughafen. Hinein in den Trubel dieser Millionenstadt und die Geschäftigkeit des Flughafens. 3 Stunden vor Abflug sind wir nun da und es dauert noch eine ganze Weile, bis wir alle im Flieger sitzen. Unser Flug kommt erst später los und ein paar unserer Mitreisenden müssen noch auf andere Flieger umgebucht werden da die Anschlussflüge nicht geschafft werden.
Geschafft aber glücklich kommen wir um 16.00 in München an und haben nur noch den Weg nach Hause zu schaffen.
Der Urlaub war ein super Erlebnis, der einem auch ein bisschen Einblick in das Leben der einheimischen Bevölkerung geben konnte. Wir haben sehr interessante Eindrücke sammeln dürfen und werden uns auch noch lange daran erinnern. Wir begegneten überall freundlichen und unaufdringlichen Menschen, wenn man mal von den touristischen Metropolen absieht. Aber selbst dort wurde ein Nein meistens anerkannt. Die Reisezeit in der Regenzeit kann man jedem nur ans Herz legen, denn dadurch ist das Hochland saftig grün und es sind wesentlich weniger Touristen unterwegs als zur Hauptreisezeit. Und den Regen den wir mitbekommen haben war nicht der Rede wert.