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Peru - Inti Raimi

Nuevo Lurin und Lima

Nach einer sehr langen Nacht, dank der Zeitverschiebung von 6 Stunden und schwül warmen 26 Grad konnten wir ab 2 Uhr nicht mehr schlafen, genossen wir den ersten Morgen in unserem Urlaubsland. Unser Frühstück war erst um 9 Uhr angesetzt, da wir den ersten Tag etwas langsamer angehen wollten. Das Frühstück überraschte uns sogleich mit einigen einheimischen Wurst- und Käsesorten, sowie einem frischen Papayasaft, der zusammen mit dem Kaffee die Lebensgeister weckte. Den Hinweis, dass wir den Kaffee hier noch genießen sollten, nahmen wir nicht allzu ernst, sollten aber während der Reise feststellen, das er durchaus ernst zu nehmen ist. Erste Instruktionen erhielten wir dann von Linda, der Mitbegründerin von Inti Raymi, die witzigerweise aus der Nähe von Freising bei München kommt. Auf dem Programm stand eine Stadtrundfahrt durch Lima an. Dank unseres Reisetermins in der Regenzeit, konnten wir die Hauptstadt im schönsten Sonnenschein besichtigen. Nur während den Wintermonaten Dezember bis Februar/März herrscht hier schönes Wetter. In den anderen Monaten hängt eine Nebel-Dunstglocke über der Stadt und die Sonne lässt sich so gut wie nie blicken. Nichtsdestotrotz liegen die Temperaturen während dieser Zeit um die 20 C herum.

Um 10 Uhr ging es dann los Richtung Lima. Unterwegs konnte man schon einige Eindrücke über das Leben der armen Bevölkerung in den Vorstädten von Lima gewinnen. Wir fuhren eine mehr schlecht als rechte Nebenstrasse der Pan Americana, direkt an den bebauten Sanddünen vorbei. Der Verkehr nahm auch immer mehr zu und ehe man sich versah, war man bereits mitten im Gewühl einer Großstadt.

Unser erster Anlaufpunkt war ein kleines Museum, in dem verschiedene peruanische Künstler, teilweise auch Mitglieder der Kooperative, ihre Werke ausstellten. Interessant waren dabei vor allem die geschnitzten Kürbisse, sowie die für uns Europäer doch eher ungewöhnlichen Altäre mit den Skeletten. Da der Tod hier eine ganz andere Rolle spielt, hält er auch Einzug in die kirchliche Kunst.

Nach diesem Abstecher machten wir uns auf den Weg zum "Park der Liebenden". Dieser liegt wunderschön an der Steilküste Limas und ermöglicht einen sagenhaften Ausblick auf den Pazifik. Der Park verdankt seinen Namen einer große Skulptur, die ein sich liebendes Pärchen zeigt, aber auch den ganzen Verliebten, die sich hier rumtrieben. Diese grüne Oase war eine schöne Abwechslung zur eher tristen Umgebung, was aber auch nicht verwunderlich ist, bei maximal einem Regentag pro Jahr. Ohne künstliche Bewässerung läuft hier gar nichts.

Der nächste Anlaufpunkt war dann der "Plaza des Armas", der Waffenplatz im Zentrum der Stadt. Hier steht die große Kathedrale von Lima, ist der Regierungspalast sowie das alte und neue Rathaus zu finden. Sofort hatte uns der Koloniale Flair dieses Platzen in den Bann gezogen. Pünktlich zum Wachwechsel trafen wir ein, was auch für die einheimische Bevölkerung immer wieder ein Erlebnis ist. Wahnsinn, wie sich die Soldaten in ihren schwarzen Uniformen bei ca. 35 C in der Sonne auf den Beinen hielten.

Nach einem kurzen Besuch der Kathedrale, die in dieser Form erst seit Mitte des 18. Jahrhunderts besteht, nachdem Sie bei einem Erdbeben erheblich zerstört wurde, schlenderten wir etwas durch die Strassen und Gassen dieser schönen Stadt und kamen noch an der Post Limas vorbei, die vom Wappen des Landes geziert wird. Da es bereits nach 13 Uhr war, entschlossen wir uns eines der kleinen Restaurants unsicher zu machen.

Wir kehrten in eine über 100 Jahre alte Kneipe ein und probierten auch gleich auf ein einheimisches Getränk, "Chicha Morada". Dieses Getränk wird aus dem lilafarbenen Mais gewonnen und mit verschiedenen Gewürzen, unter anderem Nelken, versetzt. Es wird eiskalt getrunken und erinnert einen vom Geruch an kalten Glühwein. Sehr lecker, habe ich mir auch schon bei uns bestellt.

Weiter ging es nach diesem kurzen Zwischenstopp noch zu einem Franziskanerkloster, in dem wir die Katakomben besichtigten. Hier wurden mehrere Tausend Menschen beigesetzt und einige Archäologen machten sich die Arbeit und katalogisierten diese. Deshalb verströmen diese Katakomben auch einen morbiden Charakter, wenn man an verschiedenen Gräbern vorbei geht und reihenweise nur Schädel, Oberschenkelknochen etc. fein säuberlich sortiert vorfindet.

Nach dieser Besichtigung hatten wir noch knapp 30 Minuten Zeit um uns nochmals am Plaza des Armas umzusehen. Dort traten gerade ein paar Folkloregruppen mit Musik und Tänzen auf, so dass diese Minuten viel zu schnell verstrichen. Zurück ging es wieder an den verbauten Dünen vorbei, bis wir gegen 16.30 Uhr wieder in Nuevo Lurin ankamen. Die Zeit bis zum Abendessen, frisch gefangenem Fisch, vertrieben wir uns indem wir an den nahegelegenen Strand gingen.

Da es dank des Humboldstroms nur in den Sommermonaten möglich ist Baden zu gehen, war der Strand natürlich dementsprechend gut besucht. Wer allerdings ausländische Touristen hier vermutet liegt komplett falsch. Die einzigen "Touris" am Ort waren wir, inmitten von Hunderten, wenn nicht Tausenden Peruanern. Dank eines wolkenfreien Himmels konnten wir ein paar wunderschöne Sonnenuntergangsbilder machen.

Nach dem Abendessen genossen wir erst mal einen Pisco, den nationalen Traubenschnaps Perus. Danach hieß es dann Koffer packen, da es am nächsten Tag bereits weiter ging. Wir werden die Großstadt hinter uns lassen und uns in den Dschungel Perus aufmachen. 3 sehr interessante Tage liegen vor uns

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