Nach einer weiteren unbeschreiblich schönen Nacht und dem natürlichen Wecker, den Brüllaffen, durften wir den Tag heute etwas ruhiger angehen lassen und trafen uns um halb 9 zum Frühstück. Auf unserem Programm stand leider schon wieder der Abschied aus dem Dschungel. Aber wir durften ihn mit einer 2 stündigen Bootsfahrt und einem 45 minütigen Abenteuertrip mit unserem Dschungelbus nochmals genießen. Kurz darauf saßen wir dann schon in unserem Flieger Richtung Cuzco, wo wir einen kurzen Zwischenstopp einlegten. Wir wurden von unserem neuen Guide (Carlos) in Empfang genommen. Zum ersten Mal in dieser Höhe (3400 Meter) liefen wir teilweise wie auf Watte. Einige bekamen auch erste Kopfschmerzen, aber in Peru kennt man gegen diese ersten Symptome der Höhenkrankheit ein ganz gutes Allheilmittel: Tee aus Cocablättern. In unserem Hotel vor Ort, in dem wir unsere Koffer für die nächsten Tage unterstellen konnten, gab es diesen kostenlos und auch soviel wie man nur trinken konnte. Dies ließen wir uns nicht zweimal sagen und genossen die einheimische Spezialität ausgiebig.
Nach einigen Formalitäten machten wir uns mit unserem Kleinbus dann auf, um in das heilige Tal der Inkas zu fahren. Wir schlängelten uns langsam aber sicher durch die Anden um wieder etwas tiefer zu kommen. Unser Zielort war Coya, ein kleines Dorf am Urubambafluss. Unterwegs legten wir des öfteren einen Fotostop ein, um die schöne Landschaft zu genießen. Es wurde auch wieder merklich wärmer, nachdem es in Cuzco nur knapp 15 Grad hatte. In Coya auf knapp 1800 Meter waren es dann wieder angenehme 25 Grad. Den Begriff "heiliges Tal" oder auch "Kornkammer" gaben die Inkas dem Tal damals, da es hier möglich war, das ganze Jahr über Mais, Kartoffeln, Chinoa etc anzubauen und zu ernten. Hier wurde soviel produziert, dass einige Landstriche problemlos versorgt werden konnten.
In unserem kleinen Dorf angekommen wurden wir von der einheimischen Bevölkerung zu aller erst neugierig beäugt. Wir konnten uns keinen Reim darauf machen und bezogen unsere kleine aber feine Unterkunft. Diese gehört einem deutschen Ehepaar, das sich hier für die nächsten Jahre niedergelassen hat. Nach einem kurzen Zwischenstopp mit etwas Cocatee , starteten wir zu einem Rundgang durch das Dorf. Wir besichtigten das hiesige Krankenhaus, das alleine durch Spenden und ehrenamtliche Besuche von Ärzten aus Amerika am Leben gehalten wurde.
Die Ärzte kommen hier alle 2 Monate vorbei und behandeln die Bevölkerung kostenlos. Nicht selten kommt es vor, das einige Indianer hier Wege von 30 und mehr Stunden in Kauf nehmen, nur um behandelt zu werden. Jetzt konnten wir uns auch die neugierigen Blicke erklären. Hier wurden die Ärzte schon wieder sehnsüchtig erwartet.Der Abend klang dann bei einem gemütlichen Essen aus, das durch einen peruanischen Flötenspieler untermalt wurde. Etwas erstaunt waren wir dann aber doch, als dieser uns in einwandfreiem Deutsch empfing und uns erklärte, das er des öfteren in Deutschland ist und sich in der einen oder anderen Stadt mit peruanischen Straßenmusikanten rumtreibt. Tja, so klein kann die Welt sein.
Müde und auch etwas fertig von der Höhe fielen wir ins Bett. Morgen steht dann einer der Höhepunkte unserer Reise auf dem Programm: Machu Picchu !!! .