Auf unserem Weg nach Merida stehen heute zwei weitere, schöne Mayastätten auf dem Programm. Unterwegs nach Kabah durchfuhren wir ein Dorf, in dem die heutigen Nachkommen der Maya noch in ihren urtümlichen Hütten wohnen. Hier mussten wir wieder eine eher unschöne Form des Tourismus kennen lernen. Wir fuhren mit unserem Bus durch mit knapp 20 km/h das Dorf und "begafften" mehr oder weniger die Menschen und ihr Leben. Man kam sich vor wie in einem Zoo. Wir waren froh, als wir das Dorf wieder hinter uns ließen.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir dann Kabah. Diese Stätte liegt mitten in einer Einöde und es war auch dementsprechend warm. Umgeben von brauner Erde und Staub besuchten wir dann die hiesigen Tempel. Als große Besonderheit hier kann man den Palast der Masken bestaunen. Das besondere hier ist, das die komplette Front (knapp 100 Meter) von Chaac Masken verziert ist. Diese Gottheit zeichnet sich durch einen Rüssel aus. Und an diesem Palast kann man die einzige noch komplett erhaltene Chaac Maske bewundern. An der Rückseite des Tempels sieht man zwei Figuren angebracht, die den damaligen Herrscher zeigen sollen. Wir stiegen mehrere steinerne Stufen hinauf und hinunter und kamen dank der Hitze ganz schön ins Schwitzen. Etwas abseits dieser Stätte befindet sich ein einsames Inka Tor. Zu welchem Zweck es damals gebaut wurde, erschließt sich heute leider nicht mehr.
Weiter ging es dann nach Uxmal. Hier läuft man gleich zu Beginn auf eine ungewöhnliche Pyramide zu. Die Pyramide des Wahrsagers. Dies ist die einzige ihrer Art, da ihre Ecken abgerundet sind. Keine andere Pyramide wurde in dieser Form gebaut. Auch ist diese extrem steil mit einer Steigung von fast 60 Grad. Leider ist seit ein paar Jahren die Besteigung nicht mehr möglich. Einer Legende nach, soll dieser Tempel in einer Nacht gebaut worden sein.
Vorbei an diesem Bauwerk ging es dann zum Palast des Königs. Betreten konnte man diesen leider nicht, aber auch von außen machte er einen imposanten Eindruck. Auch hier konnte man an verschiedenen Stellen die typische Mayabauweise begutachten.
Als nächstes lag der Schildkrötentempel auf unserem Weg. Den Namen bekam er durch sie Schildkröten, die den Palast verzieren.
Nun bestiegen wir eine Pyramide, um den Tempel der Papageien zu besichtigen. Dieser war auf der Spitze der Pyramide gebaut worden. Auch diese hat eine ganz beträchtliche Steigung, so dass man schon ein recht mulmiges Gefühl bekam. Wenn man nicht ganz schwindelfrei ist, dann war das schon eine große Herausforderung. Von hier oben hatte man auch einen guten Blick auf den sogenannten "Taubenschlag". Eine steinerne Mauer mit vielen kleinen Bögen, die einsam in der Gegend stand. Die restlichen, zugehörigen Mauern sind leider alle eingestürzt. Eine genauere Bedeutung ist nicht bekannt.
Vorbei am Ballspielplatz ging es zum sogenannten Nonnenviereck. Woher der Name kommt, keine Ahnung. Die Anlage selber ist viereckig und umschließt einen großen, freien Platz. An den Mauern kann man verschiedene Symbole und Gottheiten erkennen, unter anderem mehrere große, gefiederte Schlangen. Hier und da konnte man noch einen Blick in das Innere der Tempel erhaschen, aber man konnte nur kahle Mauern erkennen.
Nach über 2 Stunden in sengender Hitze kamen wir zurück zu unserem klimatisierten Bus. Nun machten wir uns auf den Weg nach Merida. Merida ist eine der bekannteren Städte in Mexiko, da Sie von vielen Tagestouristen besucht wird. Viele Kreuzfahrtschiffe haben auch diese Stadt auf ihrem Ausflugsplan.
Gegen Nachmittag trafen wir an unserem Hotel ein. Wir wollten noch etwas die Stadt besuchen und mussten leider die negativen Seiten der Stadt kennen lernen. An allen Straßenecken wurde man angesprochen. Deutsch kann fast jeder, zumindest ein paar Brocken. Und viele haben auch angeblich in Deutschland studiert, kennen dort jemanden und wollen einem deshalb auch nur schnell etwas zeigen. Und Schwups, schon steht man im nächsten Hängemattenladen und wird nicht mehr losgelassen. Auch die vielen Läden mit Souvenirs und die aufdringlichen Verkäufer können ganz schön nerven. "Alles billig", "Nur ein Dollar", "Alles geschenkt" hört man aus jeder Ecke. Das erste und einzige mal, das wir so bedrängt wurden.
Unser weiterer Spießrutenlauf brachte uns dann aber doch noch zum ersehnten Markt. Leider hatten wir die falsche Zeit erwischt und es war bereits über die Hälfte der Stände geschlossen. Aber auch so verbrachten wir noch einige Zeit mit schauen und staunen.
Am Abend dann begaben wir uns in die Stadt um uns ein nettes Restaurant zu suchen. In einer der Nebenstraßen blieben wir bei einem hängen, in dem nur Mexikaner saßen. Eine kleine Klitsche, mit Plastikstühlen, Plastiktischen und ebensolchen Tischdecken. Die Preise hier waren der Hammer. Ein komplettes Essen, incl. Vorspeise für knappe 5,- €;. Und das Essen war vorzüglich. Im Vergleich zu den Touristenlokalen haben wir hier gerade mal ein Viertel bezahlt. Man muss sich eben nur mal trauen.
Morgen steht eine kleine Stadtrundfahrt durch Merida auf dem Plan und dann eine Fahrt zur Lagune Celestun.
Google Ansicht von Kabah