Heute geht es nun endlich los zu unserer großen Reise quer durch Vietnam mit einem Abstecher nach Kambodscha, um dort Phnom Penh und Angkor Wat zu besuchen. In den letzten Tagen waren wir vollauf damit beschäftigt, unsere Koffer zu packen und auch wirklich alles einzupacken, was für diesen Aufenthalt nötig ist. Im Nachhinein mussten wir dann feststellen, dass wir viel zu viel dabei hatten, aber das ist ja fast immer so.
Da unser Flug erst um 19.00 Uhr in Frankfurt startet, haben wir genügend Zeit, um in aller Ruhe anzureisen. Wir wollen uns noch ein bisschen Frankfurt anschauen und gehen deshalb schon gegen 9.00 Uhr zu Hause los. Rein in den Bus und ab zur Straßenbahn, die uns zum Augsburger Bahnhof bringen soll. Aber schon die Straßenbahn hat was dagegen, dass wir in den Urlaub fahren. Geschlagene 20 Minuten warten wir, bis endlich ein Ersatzbus da ist. Naja, den Zug nach Frankfurt erwischen wir trotzdem noch rechtzeitig - allerdings fällt dort heute die Bordelektronik aus, weshalb die reservierten Zugplätze nicht gelten. Na das kann ja heiter werden, wenn der Urlaub schon so anfängt! Jetzt haben wir erstmal 3 Stunden, bis wir in Frankfurt ankommen. Der Zug hält direkt am Flughafen und dort ist auch gleich ein Schalter der Asiana Airline zu finden, bei dem man vorab einchecken kann. Zumindest laut Internet… Vor Ort müssen wir dann erfahren, dass gerade unser Flug leider nicht zum Vorab-Check-In freigegeben ist. Na super, jetzt können wir unser Gepäck nicht abgeben und brauchen so nicht nach Frankfurt in die Stadt fahren… Zum Glück sind es ja nur noch knapp 6 Stunden bis zum Abflug, die bringt man ja locker rum. Und einchecken dürfen wir erst gut 3 Stunden vor Abflug, so dass wir jetzt noch gute 3 Stunden Zeit haben, um durch die Läden zu streifen und andere Passagiere zu beobachten. Alles in allem überstehen wir die Zeit ganz gut und hoffen, dass der Urlaub nicht so weitergeht, wie er begonnen hat. Die Vorzeichen stehen gar nicht schlecht, da unser Flug zumindest pünktlich abhebt. Jetzt haben wir erstmal ca. 11 Stunden Zeit, um das Bordprogramm ausreichend zu genießen, bis wir gegen Mittag in Seoul, auf dem Flughafen Incheon, zwischenlanden.
Der Service an Bord der „Airline des Jahres 2009“ ist hervorragend, aber das Bordprogramm ist etwas gewöhnungsbedürftig. Die Filme laufen nur in Englisch oder Koreanisch und können nicht individuell aufgerufen werden. Sie starten automatisch und können auch nicht angehalten werden. Einen Film komplett zu sehen ist fast unmöglich, wegen den Unterbrechungen der Bordverpflegung. Aber so hat man wenigstens die Möglichkeit, sein Englisch wieder etwas aufzupolieren.
Nach einem ruhigen Flug landen wir pünktlich in Incheon, dem auf einer Insel vorgelagerten Flughafen von Seoul. Beim Sicherheits-Check zum Innenbereich des Flughafens treffen wir auch unsere Mitreisenden. Unsere Gruppe setzt sich aus insgesamt 6 Personen zusammen, da ein Mitreisender noch kurzfristig abgesprungen ist.
Jetzt haben wir 6 Stunden Aufenthalt am Flughafen und sind am überlegen, was wir alles machen können, damit die Zeit etwas kürzer wird. Zufällig hören wir ein paar anderen Reisenden zu, die eine Stadtrundfahrt machen wollen und schnell sind wir uns einig, dass das auch was für uns wäre. Aber dazu müssen wir erstmal aus dem Sicherheitsbereich wieder raus. Durch ein wahres Labyrinth von Gängen winden wir uns durch den Flughafen, bis wir endlich auschecken können. Hier müssen wir ein Dokument ausfüllen, auf dem wir versichern, dass wir nichts zu verzollen haben etc. Schnell ausgefüllt und abgegeben und nichts wie weiter! Aber viel weiter kommen wir nicht, da müssen wir schon wieder einen Zettel ausfüllen. Die gleichen Angaben wie vorher, nur dass diesmal jemand anderes den Wisch entgegen nimmt und ungesehen ablegt. Wie schön kann Bürokratie sein! Aber auch diese Hürde haben wir geschafft und nun wollen wir eine dieser Rundfahrten buchen. Am Infopunkt kann man uns schon mal nicht helfen - die Damen sind etwas überfordert. Dann fragen wir halt bei der Airline nach. Hier schickt man uns von der Info zum Schalter und wieder zurück. Aber keine halbe Stunde später haben wir den richtigen Stand gefunden und können uns überlegen, was wir machen wollen. Von einem einstündigen Ausflug zu einer nahegelegenen Pagode bis hin zu einem Tagesausflug nach Seoul ist alles geboten. Wir entscheiden uns für den Ausflug zur Pagode, da er auch der günstigste ist. Für 6 $ kann man nicht meckern. Schnell noch zum Automaten und koreanische Wong abheben, denn Dollar haben wir keine eingepackt. Die Umrechnung ist nicht schwer: 1000 Wong sind ca. 1 Dollar.
Zusammen mit ein paar anderen Reisenden machen wir uns auf den Weg zur Pagode. Raus aus dem Flughafengelände, fahren wir an der Küste entlang, die wie das norddeutsche Wattenmeer aussieht. In der Ferne kann man eine große Brücke sehen, die die Insel mit Seoul verbindet. Wir sind keine 15 Minuten mit dem Bus unterwegs, da sind wir auch schon da. Nach 3 Minuten Fußmarsch stehen wir vor der ersten Pagode unserer Reise. Als Erstes sieht man ein normales Wohnhaus, das noch nach alter Bauweise erstellt wurde. Hier wächst auch ein sogenannter Buddhabaum. Den Namen hat dieser Baum, da Buddha unter solch einem Baum jahrelang meditiert haben soll. Gleich um die Ecke steht ein sehr farbenfrohes Gebäude, in welchem eine große Trommel untergebracht ist. Darüber sieht man eine große Buddhastatue, die das ganze Gelände überragt. Am Fuße dieser Statue ist auch ein Tempel, den wir aber nicht betreten dürfen. Alles in allem eine ganz nette Abwechslung zum Aufenthalt am Flughafen, mehr aber auch nicht.
Nach diesem kleinen Ausflug vertreiben wir uns noch ein wenig die Zeit am Flughafen und stöbern die verschiedenen Läden durch. Was auffällt: In fast jedem Laden kann man das Nationalgericht Kimchi, den vergorenen, scharfen Kohl der Koreaner kaufen. Eine Kostprobe davon durften wir schon auf unserem Flug hierher probieren: Mir hat er sehr gut geschmeckt!
Die restliche Zeit verbringen wir in der Asiana Lounge, die unter anderem bequeme Liegen und kostenloses Internet zu bieten hat. Alles in allem ist der sechsstündige Aufenthalt doch sehr lang und alle sind froh, dass es jetzt dann weitergeht. Noch liegen knapp 4,5 Std. Flug nach Hanoi vor uns. Auch diese Flugstrecke vergeht ohne nennenswerte Vorkommnisse und so landen wir gegen 22.00 Uhr Ortszeit und nach ca. 31 Reisestunden endlich in Hanoi. Schnell noch die Koffer holen und schon geht es raus ins Getümmel. Am Ausgang erwartet uns Thang, unser Reiseleiter für die nächsten 18 Tage. Nach einem kurzen Hallo drängeln wir uns Richtung Ausgang. Draußen treffen wir auf Menschenmassen, schwülwarme Luft und eine Geräuschkulisse aus schreienden Menschen und hupenden Autos. Schnell rein in den Bus und ab ins Hotel - jedoch ist es bis dorthin noch knapp 1 Stunde, während der wir schon das ein oder andere über Vietnam erfahren. Wir schlängeln uns durch das normale Verkehrschaos Hanois bis zu unserem Hotel, checken ein und gehen dann Richtung Zimmer. Jetzt ist erstmal schlafen angesagt. Der Rest ergibt sich morgen von alleine. Das Zimmer ist funktional und einfach eingerichtet. Etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass wir kein Fenster haben. Dafür sind wir aber gegen den Straßenlärm geschützt.