Yalla yalla Friendship Tour 2010
Ab heute bewegen wir uns in Richtung Gebirge und nehmen den mittleren und den hohen Atlas in Angriff. Unser erster Anlaufpunkt ist der Ort Ifrane, eine kleine Stadt im mittleren Atlas, die in Marokko als Wintersportort bekannt ist.
Auf halbem Weg nach Ifrane legen wir einen kleinen Zwischenstopp an einem schönen See ein um uns die Füße etwas zu vertreten. Dann geht es weiter und wir fahren durch teilweise recht karges, rotbraunes Land.
In Ifrane fällt einem sofort die Straßendekoration auf. Was man bei uns nur als Weihnachtsbeleuchtung kennt ziert hier das ganze Jahr die Straßenlaternen. Sterne und Halbmonde. Die bei Dunkelheit illuminiert werden. Mitten im Ort ist ein großes Plakat zu sehen, worauf der aktuelle König abgebildet ist. Wir wandeln ein wenig durch den Ort und nehmen in einem der ansässigen Cafés platz. Zeit für einen Kaffee Nus Nus (Kaffee mit gezuckerter Kondensmilch) ist immer.
Kurz hinterhalb von Ifrane fährt man schon in die Ausläufer des mittleren Atlas hinein. Einen kurzen Fotostopp legen wir am "Belvedere de Tizi Oughmari" ein. Von hier hat man einen wunderschönen Blick über die angrenzenden Täler. Uns begegnet auch ein Tiertransporter, der für unsere Verhältnisse doch durchaus kurios wirkte. Im unteren Teil waren Kühe untergebracht und in einem Pferch auf dem Dach dann einige Schafe.
Kurz darauf erreichen wir Azrou und wir shoppen etwas in den kleinen Geschäften im Ortskern. Hier versorgen wir uns auch mit Gemüse, Oliven, Hähnchen und Fladenbrot für unser bevorstehendes Picknick. Nach einer knappen halben Stunde machen wir uns schon wieder auf den Weg zum malerischen See Aquelmane Sidi Ali, der auf knapp 2000 Metern Höhe liegt. Über eine Wellblechpiste erreichen wir nach ca. einer Stunde den See und können bei strahlendem Sonnenschein die Schönheit der Landschaft auf uns wirken lassen.
Der klare, glitzernde See ist umrahmt von kleinen Bergrücken. Außer ein paar Vögeln ist hier nichts zu hören und ich lasse die Stille einfach auf mich wirken. Einfach mal hinsetzen, aufs Wasser starren und die Gedanken schweifen lassen kann sehr beruhigend sein. Währenddessen bereiten unser Fahrer und unser Guide das Picknick vor. Inmitten dieser tollen Kulisse lassen wir uns dann die gekauften frischen Speisen schmecken und träumen ein bisschen vor uns hin. Nach dem Essen erkunde ich ein wenig die nähere Umgebung und schlendere am Ufer des Sees entlang. Viel zu schnell verfliegt die Zeit in dieser Einöde und wir müssen unsere Fahrt fortsetzen.Unsere Fahrt führt uns nach Midelt, wobei unser Hotel weit außerhalb in der Steppe liegt. Die Auberge de Jaafar ist ein Hotel bzw. eine Herberge die sich dem Öko Tourismus verschrieben hat. Rundherum wachsen Olivenbäume und man sieht fast keine Menschenseele. Als wir uns vor dem Abendessen noch ein bisschen umsehen, begegnen wir nur einem Bauern, der auf seinem Esel nach Hause reitet und einem LKW, der mehrere Arbeiter nach Hause bringt. Ansonsten pfeift nur der Wind über die staubige Landschaft. Ein zwei Pisten schlängeln sich zum Horizont, ansonsten ist hier nur unberührte Natur.
Nach einem reichhaltigen Abendessen lege ich mich ins Bett und Lese noch bis spät in der Nacht. Die Ruhe hier ist wunderbar angenehm und das muss man genießen.