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Marokko - Königsstädte und Wüstentrekking

Yalla yalla Friendship Tour 2010


Von Fes über Meknes und Vollubilis wieder zurück nach Fes

Von unserem Hotel in Fes aus starten wir zu unserer letzten Königsstadt, nach Meknes. Vor dem großen Stadttor Bab El Mansour treffen wir auf unseren Guide.

Mit ihm zusammen laufen wir erst einmal durch selbiges in die Stadt hinein und lassen die Stadt auf uns wirken. Nach knapp 15 Minuten Gehzeit erreichen wir einen größeren Platz, der von vielen Ständen umgeben ist. Hier wabern auch schon wieder die verschiedenen Gerüche marokkanischen Essens zu uns herüber. Eine Seite wird von einem großen Tor beherrscht, welches den Eingang zur Medina markiert. Davor sitzen einige ältere Männer, die das Treiben hier mit stoischer Ruhe beobachten. Leider verweilen wir hier nicht lange, denn es gibt hier vieles zu erkunden, was aber etwas außerhalb der Medina liegt. Mit unserem Bus geht es zunächst zum Speicher und den Pferdeställen Sultan Moulay Ismail. In den meisten Reisebeschreibungen wird aber von Sultan Moulay Ibrahim gesprochen. Unter dem Alouitenherrscher Moulay Ismail erlebte Meknes seine Blütezeit (1672 - 1727) und in dieser Zeit wurden auch die Ställe und Speicher gebaut. Die Speicher sind aus hellem Lehm gebaut und haben eine Höhe von schätzungsweise 6 oder 7 Metern. Die Räume haben riesige Ausmaße und man kann sich nur schwer vorstellen, welche Massen an Gütern hier gelagert wurden. In einem der Räume kann man noch ein alter Wasserrad sehen, mit Hilfe dessen in früheren Zeiten die Wasserversorgung sicher gestellt war. Durch einen kleinen Durchgang kommt man zu den ehemaligen Pferdeställen. Das Dach dieser Ställe ist schon vor längerer Zeit verschwunden, aber die vielen Reihen mit ihren schönen Rundbögen stehen immer noch in Reih und Glied. Durch die vielen Zwischenwände ist die wahre Größe nur zu erahnen, aber hier müssen mehrere hundert wenn nicht sogar tausende Pferde untergebracht worden sein. Der Außenbereich ist leider etwas verfallener als der Rest der Anlage, aber hier kann man noch die Wasserbassins sehen, die von dem damaligen Reichtum zeugen, in einem Land, in dem Wasser nicht unbedingt im Überfluss vorhanden ist.

Weiter geht es zur Moschee und zum Mausoleum von Sultan Moulay Ismail, welche in unmittelbarer Reichweite zur Innenstadt liegen. Der Eingang wird von einem großen Tor beherrscht durch das man in die reichlich verzierte Moschee kommt. Zuerst trifft man auf einen Raum mit Brunnen, der für die zeremonielle Reinigung gedacht ist. Durch einen weitläufigen Innenhof kommt man zum nächst größeren Raum. Dort kann man die überall verbreiteten Mosaike bestaunen die die Wände, den Boden und auch die Decke schmücken. Die typischen orientalischen Türbögen zieren jeden Durchgang und jede Tür ist mit Einlegearbeiten bunt und filigran verziert. Durch einen kleinen Innenhof kommt man dann zum Mausoleum des Sultans. In einem abgesperrten Bereich kann man auf den Sarkophag des Sultans blicken. Die anwesenden Marokkaner bleiben hier andächtig stehen und zollen ihren Respekt mit tiefen Verbeugungen. Wir schweifen noch etwas durch die Anlage und treffen uns dann außerhalb der Anlage um unser Mittagessen anzutreten. In einem etwas touristisch angehauchten Restaurant lassen wir uns nieder. Das Essen ist sehr lecker, aber was uns am meisten in Erinnerung bleibt ist die Cola mit arabischem Schriftzug.

Weiter geht es nach der Stärkung nach Volubilis, einer römischen Ruine. Allerdings war uns der römische Wettergott Jupiter nicht wohlgesonnen und so erreichen wir Volubilis im strömenden Regen. Zuerst gönnen wir uns einen heißen Pfefferminztee, aber den Regen können wir nicht aussitzen. Also, rein in die Regenklamotten und auf geht´s. "Zivi" eine unserer Mitreisenden kleidet sich sehr elegant in einen blauen Müllsack, um nicht nass zu werden. Durch tiefe Pfützen und "reißende" Rinnsale hinweg erkunden wir die Mosaike und die noch stehenden Stelen und Torbögen der ehemaligen römischen Enklave.

Die Mosaike sind immer noch sehr gut erhalten, obwohl sie der Witterung jahrein jahraus ausgesetzt sind. Dank des Wetters sind wir fast alleine unterwegs und haben so genügend Zeit und Platz. Um uns alles genau zu betrachten. Allerdings sind wir ganz froh, als wir nach der Besichtigung unseren trockenen Bus wieder besteigen dürfen. Dieses nasskalte Wetter habe ich so nicht erwartet, aber ich denke in den nächsten Tagen wird es sich dann schon ändern, wenn wir Richtung Wüste unterwegs sind. Aber zuerst fahren wir zurück ins Hotel und wärmen uns dort bei einem kleinen Gläschen Whisky wieder auf. Zum Abendessen gab es wieder den marokkanischen Wein, der ganz gut zu den gut gewürzten Speisen passt.

Kontakt unter stefan-franke@reiseberichte-und-fotografie.de