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Laos und Kambodscha

Luang Prabang, 2. Tag

Der Morgen startet mit einem durchaus sehr kargen Frühstück, da das Angebot sich auf Brot mit Marmelade, Wüstchen die ihren Geschmack komplett an das Wasser abgegeben haben und etwas gebratenem, aber geschmacklosen Reis beschränkt.

So gestärkt steigen wir in unser Tuk Tuk und fahren los. Erster Halt ist ein Fahrradverleih, bei dem wir unsere Drahtesel in Empfang nehmen um Luang Prabang per Rad zu erkunden. Da der Verkehr hier eher in ruhigen Bahnen verläuft, also nicht typisch asiatisch, ist das auch kein Problem. Nach knapp einem Kilometer legen wir auch schon einen Stopp ein und besuchen das Wat That Luang. Am frühen Vormittag herrscht hier noch gemächliche Ruhe und außer einigen Mönchen, die für das bevorstehende Wasserfest noch einige Arbeiten erledigen ist niemand zu sehen. So erfahren wir in stiller Umgebung einige Besonderheiten des laotischen Buddhismus und den geregelten Tagesablauf der hier lebenden Mönche. Anschließend besuchen wir die Stupa und den angegliederten Tempel, dessen Türen mit vielen goldenen Figuren verziert sind. Im Inneren sieht man viele bunte Wandgemälde, die das Leben Buddhas zeigen und natürlich ist in der Mitte der obligatorische Altar mit seinen vielen kleinen und großen Buddha Figuren zu sehen.

Anschließend geht es mit dem Fahrrad weiter durch die Stadt zum etwas außerhalb gelegenen Wat Paphonphao Vacnaram. Trotz der noch recht frühen Tageszeit ist der Anstieg zum Tempel recht schweißtreibend. Der Tempel liegt auf einem Hügel, der einen schönes Blick auf Luang Prabang erlaubt und in der Ferne kann man auch den Tempel auf dem Berg Phosi erkennen. Er wurde alleine durch Spenden der Bevölkerung gebaut und dient als Meditationszentrum. Im Erdgeschoss sieht man teilweise verstörende Bilder, die an Alexandre Dumas Vorstellungen der Hölle erinnern. Über eine Treppe mit recht hohen Stufen erreicht man den ersten Stock, mit weiteren Bildern, die das Leben Buddhas darstellen. Hier gibt es auch vier Balkone, die einen schönen Blick über die Landschaft hier ermöglichen. Eine schmale Holztreppe führt ein weiteres Stockwerk nach oben, welches von kleinen Buddha Statuen umrahmt wird. Über eine extrem schmale und enge Treppe kommt man in den obersten Bereich, der gerade mal Platz für zwei Personen bietet. Hier ist die Schwüle extrem und man leistet schon so seine Buße ab, kann dies aber auch am hier aufgebauten kleinen Altar in Form einer Spende tun.

Mit dem Fahrrad geht es wieder zurück in die Stadt und entlang des Nam Khan Flusses geht es vorbei an Cafés und Restaurants zum Wat Xieng Thong. Dies ist der älteste, erhaltene Tempelbezirk in ganz Laos. Auffällig hier sind die vielen Verzierungen, die den Tempel und die kleinen Gebäude schmücken. Überall findet man kleine Figuren und ganze Szenen des damaligen Lebens, aus farbigen Glasscherben festgehalten. Mehrere kleine Tempel sind über das Gelände verteilt und in jedem findet man Buddha Figuren in verschiedensten Farben, Formen und Stellungen.

Der Eingangsbereich des Haupttempels ist über und über mit goldenen Fresken verziert. Im Inneren des Tempels fällt als erstes ein riesiger Gong auf, danach fallen einem zwei goldene Drachen in Auge, die sich durch den ganzen Raum schlängeln. Die Köpfe enden genau über zwei Buddha Figuren und werden jährlich einmal zur feierlichen Reinigung und Waschung der Figuren mit Wasser genutzt.

Im Außenbereich ist zudem ein Museum mit vielen Buddha Statuen zu finden und ein Drachenboot, wie es zum Wasserfest genutzt wird, kann ebenfalls besichtigt werden.

Nun ist erstmal Mittagspause angesagt und wir suchen uns ein kleines Restaurant direkt am Mekong für unsere Stärkung aus. Auf Stelzen ist eine Terrasse über das Ufer des Flusses gebaut und es gibt leckeren, gedämpften Mekong Fisch und natürlich einen hervorragenden Café Lao. Für zwei Hauptmalzeiten und zwei Getränke werden wir ganze vier Dollar los, dafür bekomme ich zu Hause mit etwas Glück zumindest schon mal einen Cappuccino.

Mit den Drahteseln geht es nun ein kleines Stück weiter in die Altstadt, zum Nationalmuseum, welches bis in die 1970er als Amtssitz und Wohnstätte des Königs diente. Hier kann man noch die Möbel und Räumlichkeiten besuchen und es werden viele Geschenke von anderen Königshäusern und Regierungen zur letzten Krönung ausgestellt.

Im hinteren Bereich der Anlage sind verschiedene, goldene Wagen ausgestellt, die für die jährliche Prozession des obersten Mönches und der größten Buddha Statue verwendet werden. In einem Schuppen kann man auch die Oldtimer des ehemaligen Königs bewundern, die anscheinend so wertvoll sind, dass man nicht mal ein Foto davon schießen darf.

Als letztes besuchen wir den Wat May, den wir schon am Vortag voller Euphorie besucht hatten.

Nun geben wir unsere Fahrräder wieder ab und erfrischen uns erstmal ein wenig im Hotel. Allerdings verweilen wir nur kurz und machen uns gleich wieder auf den Weg ins Zentrum. Es wird schon langsam dunkel und wir schlendern über den Nachtmarkt um ein paar Dinge zu erstehen. So wechseln in kurzer Zeit mehrere Tischläufer Ihren Besitzer. Die sehr schön gearbeiteten Textilien sind nur hier in der Gegend um Luang Prabang zu bekommen, da ganz in der Nähe ein Dorf der Hmuong Minderheit zu finden ist, welches sich auf die Herstellung dieser Textilien spezialisiert hat. Man sollte definitiv hier zuschlagen, wenn man etwas findet, denn wir haben auf unserer weiteren Reise keine vergleichbaren Sachen mehr gefunden.

Anschließend zieht es uns noch zum Mekong und wir lassen den Abend in einem der vielen kleinen Restaurants am Ufer des Flusses ausklingen.



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