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Laos und Kambodscha

Ausflüge rund um die Don Khong Inseln

Ein Frühstück mit Flussblick bei aufgehender Sonne ist schon ein kleines Highlight, gerade wenn man weiß, dass zu Hause Nebel und Temperaturen um die 0 Grad herrschen.

Heute steht unsere Bootsfahrt mit Besichtigung von zwei Mekong Inseln auf dem Programm. So machen wir uns auf und genießen die morgendliche Wärme, während um uns herum langsam das alltägliche Leben seinen lauf nimmt. Fischer sind mit ihren Booten unterwegs, Fähren bringen Mopedfahrer und Marktfrauen von der einen auf die andere Seite und in weiter Ferne können wir den Bau einer modernen Brücke beobachten. Chinesische Bauarbeiter arbeiten hier an einem neuen Projekt, dass die größte Insel hier mit dem Festland verbinden soll. Leider fallen somit auch wieder einige Arbeitsplätze weg, Fähren werden wohl in Zukunft nicht mehr benötigt.

Wir fahren mit unserem Boot zwischen kleinen Inseln hindurch und passieren teilweise winzige Eilande, die nur von Vögeln bewohnt sind.

An einer größeren Insel legen wir schließlich an und erklimmen das steile, glitschige Ufer. Hier werden wir auch schon von einem Einheimischen erwartet, der uns einen Einblick in die Gewinnung von Palmzucker gewährt. Für die Herstellung von Palmzucker werden die Blütenstände verschiedener Palmen angeritzt und der austretende Saft gesammelt. Hierfür müssen die Palmen erstmal bestiegen werden, was mit abenteuerlichen Konstruktionen erfolgt. Anschließend wird der gewonnene Saft über offenem Feuer solange eingekocht, bis ein zäher Sirup entsteht. Sobald dieser kristallisiert, wird er zum Auskühlen in flache Formen oder Koksnussschalen gegeben.

Nach dieser interessanten Vorführung wandern wir ein wenig in das Innere der Insel. Vorbei an Reisbauern auf ihren Feldern und nicht immer wohlgesonnen Wasserbüffeln, erkunden wir die nähere Umgebung. Die Menschen hier wohnen in teilweise recht einfachen Behausungen, die immer auf Stelzen gebaut sind. Unter dem Haus entsteht so ein schattiges Plätzchen, welches als Wohnzimmer genutzt werden kann. Ab und zu sieht man hier auch verschiedene, einfache Maschinen stehen, die bei der Reisernte benutzt werden.

Nach ca. einer Stunde geht es wieder eine Böschung hinab und wir fahren mit unserem Boot eine weitere Insel an. Hier wohnen anscheinend mehrere Fischer, denn ihre Netze hängen in der Sonne und am Ufer dümpeln einige Boote herum. Durch Haine von Bananen und Bambus wandern wir am Ufer entlang und manche Abschnitte gaukeln einem dank der vielen Palmen ein karibisch anmutendes Paradies vor.

In einem der hier stehenden Häuser sehen wir eine ältere Frau beim Dreschen von Reis und unser Guide lässt diese Gelegenheit nicht aus, uns diese schwere Tätigkeit näher zu Erläutern.
Die kleinen Reiskörner werden mit Hilfe einer Dreschmaschine von den Halmen entfernt. Die Maschine wir wie eine alte Singer Nähmaschine mit den Füßen in Schwung gebracht und dann werden Reis Büschel an eine mit Eisenhaken versehene Trommel gehalten. Hier ist unser Guide ganz in seinem Element, da er als Kind mit einer baugleichen Maschine seinen Eltern bei der Ernte half. Schwitzend gehen wir in der Hitze des Mittags weiter. Unterwegs treffen wir immer wieder auf Kinder, die uns lächelnd zuwinken und auch für das ein oder andere Foto posieren. Man merkt den Menschen hier einfach an, dass kein Massentourismus auf den Inseln herrscht. Überall wird man freundlich empfangen, keiner versucht uns irgendetwas anzudrehen, vieler Orts freut man sich einfach uns zu sehen.

Zurück auf dem Boot freuen wir uns über den Fahrtwind, der die schwüle Hitze zumindest etwas erträglicher macht. Wieder geht es vorbei an kleinen Inseln und durch enge Kanäle des Mekong, bis wir wieder zu unserem Ausgangsort zurückkommen.

Bevor wir uns ins Hotel begeben machen wir uns zu zweit noch auf den Weg und statten dem Tempel Tham Phu Khiaw einen kleinen Besuch ab. Hier leben nur ein paar Mönche in fast völliger Abgeschiedenheit. Wir sehen sie nur beim Unterricht, auf dem Gelände selbst ist sonst niemand unterwegs. Was aber bei den heutigen Temperaturen auch kein Wunder ist. Vor dem Aufgang zum Tempel thront eine Buddha Figur, umhüllt von einer 7 köpfigen Naga Schlange. Die allgegenwärtigen, grellen Farben dürfen natürlich nicht fehlen. Neben dem Tempel gibt es noch verschiedene Wohngebäude, die übliche Trommel zum herbeirufen der Mönche und das Gebäude, in dem die Unterrichtsräume untergebracht sind. An einem kleinen Brunnen mit schattenspendendem Baum ist ein Affe angekettet, der nicht mal 50 cm Spielraum hat. Wie sich das mit der buddhistischen Lehre vereinbaren lässt ist mir ein Rätsel, aber Tiere zählen hier eben wesentlich weniger als bei uns in Deutschland.

Zurück geht es am Ufer des Mekong zu unserem Hotel und wir verbringen einen ruhigen, gemütlichen Nachmittag in einer der kleinen Bars. Ansichtskarten werden geschrieben, kühles Bier getrunken und die Fotos der letzten Tage sortiert. Man könnte sich zwar ein Fahrrad ausleihen und die Insel etwas erkunden, aber dazu fehlt mir einfach die Motivation und auch die Lust, in der prallen Sonne herum zu radeln.

Beim Abendessen gesellt sich ein ganz junges Katzenbaby zu uns, maunzt und schreit erbärmlich und ich kann nicht anders, ich muss mich einfach mit diesem kleinen Wollknäul beschäftigen. Nach anfänglicher Skepsis schläft sie dann einigermaßen vollgefressen auf meinem Schoß ein und mit dem ein oder anderen Bier lassen wir unsere zeit in Laos ausklingen. Morgen stehen noch die Mekong Wasserfälle auf dem Plan und dann geht es schon weiter über die Grenze nach Kambodscha.



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