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Kuba - ein Traum von Che und Fidel

Von Santiago de Cuba nach Las Terrazas und Besichtigungen vor Ort

Ein letztes Frühstück bei hochsommerlichen Temperaturen und dann machen wir uns auf den Weg zum Flughafen. Unser heutiges Ziel ist Las Terrazas, im Nordwesten der Insel gelegen und somit ein ganzes Stück vom südlichen Zipfel entfernt.

Am Flughafen heißt es erst mal Warten. Einkaufsmöglichkeiten sind keine gegeben und so zieht sich die Zeit bis zum Abflug ziemlich hin. Als wir endlich auf das Rollfeld gelassen werden sehe ich mich einer relativ alten, russischen Maschine gegenüber, welche man durch einen Einstieg am Heck betritt. Im Inneren macht die Maschine einen ganz passablen Eindruck, was sich beim Start aber schlagartig ändert. Kaum laufen die Turbinen auf Hochtouren, schon wabert weißer Rauch durch den Kabinengang, der fast bis auf Brusthöhe reicht. Ich blicke mich doch ziemlich entsetzt um und muss feststellen, dass alle Einheimischen weiterhin fröhlich palavern und keinen Gedanken an den Rauch verlieren. Mir fällt dann erst auf, dass ich keinen Brandgeruch in der Nase feststelle und es sich um Wasserdampf handelt. Während des Flugs verschwindet er und erst bei der Landung wallt dieser Dampf wieder auf. Mir wird im Nachhinein erklärt, dass es sich dabei um eine Art Klimaanalage handelt, die in alten, russischen Maschinen so verbaut wurde.

In Havanna geht es dann mit einem Kleinbus über eine leergefegte Autobahn in Richtung Las Terrazas. Unterwegs legen wir noch einen Stopp ein um ein wenig kubanischen Espresso zu genießen. Je näher wir unserem Ziel kommen, umso dunkler werden die Wolken und kurz vor unserer Ankunft fängt es schließlich zu regnen an. Las Terrazas ist ein Ökoprojekt, welches hier auf künstlichen Terrassen angelegt wurde. Um einen kleinen See herum wurden treppenförmig Terrassen aufgeschüttet und auf den einzelnen Stufen die Häuser und Gärten gebaut.

Wir steigen am einzigen Hotel hier ab, dem Hotel "Moca". Am auffälligsten ist, dass das Hotel um einen Johannisbrotbaum herum gebaut wurde, der in der Lobby aufragt und dessen Äste durch das Dach in den Himmel ragen. Unser Zimmer ist sehr schön eingerichtet und von der Dusche hat man einen tollen Blick auf die unter uns liegenden Gebäude.

Der Regen hält uns nicht im Hotel und so erkunden wir die Gegend trotz flüssigem Sonnenschein. Unweit des Hotels befindet sich der kleine See, auf dem es neben viele Seerosen auch eine kleine Insel gibt auf der ein paar Affen hausen. Das ganze Dorf strahlt eine tiefe Ruhe aus und auch alle Menschen wirken hier freundlich und grüßen uns beim vorbei gehen. Am Dorfplatz gibt es neben dem Rathaus auch eine Schule und sogar ein kleines Krankenhaus.

Eine kurze Strecke nach dem Dorfplatz kommt man in den umliegenden Dschungel und an einer kleinen Bäckerei vorbei. Hier werden gerade Baiser Kuchen gebacken und nach einem kurzen Blick in die Backstube werden wir auch schon mit den Resten der bereits fertigen Kuchen überhäuft. Gestärkt gehen wir in den Urwald hinein und lassen die "grüne Hölle" auf uns wirken. Hier und da sieht man ein paar Eidechsen und der Ruf von Vögeln schallt durch das Blätterdach, ansonsten herrscht hier Stille. An einer kleinen Plattform sehen wir ein gespanntes Stahlseil und entdecken eine Tafel, auf der ein Canopy Trail angeboten wird. Man kann an diesen Stahlseilen einmal komplett über das Dorf und den See mit Hilfe einer kleinen Holzplattform rollen.

Auf dem Rückweg ins Hotel kommen wir an einem kleinen vegetarischen Restaurant vorbei und merken uns dieses gleich mal für den Abend vor. Keine 100 Meter vom Hotel entfernt liegt auch das kleine Café Maria, welches eine Institution hier ist. Die Namensgeberin, Maria Hernandez, ist bereits über 90 Jahre alt und hat dieses schöne Kaffee in den 70er Jahren gegründet. Hier gibt es neben einem tollen Ausblick auch einige Kaffee Spezialitäten, u.a. den Cafe Maria (Rezept einfügen!!!!!!)

Ich komme nicht umhin, gleich einen Kaffee zu probieren und stelle fest, mein letzter Besuch war das hier nicht. Insgesamt werde ich in den zwei Tagen hier mindestens 5 Mal vorbei schauen. Im Hotel machen wir uns nur kurz frisch und dann statten wir dem kleinen, vegetarischen Restaurant einen Besuch ab. Das Essen ist hervorragend, obwohl ich doch eher auf ein Stück Fleisch auf meinem Teller stehe.

Am Abend zieht es uns an den Hotelpool mit seiner Bar, an dem eine Band auftritt und mit einer ohrenbetäubenden Lautstärke Salsa Musik spielt. Unser Guide ist mittendrin und schwingt sogar ein wenig das Tanzbein, wobei er sich doch als absoluter Nichttänzer geoutet hat. Vielleicht liegt es auch an den jungen, hübschen Mädels die ihn da umschwirren?

zweiter Tag in Las Terrazas

Zum Start in den Tag fahren wir an einen kleinen Aussichtspunkt am Rande von Las Terrazas und lassen uns dort ein wenig die Geschichte des kleinen Ortes näherbringen. Gegründet wurde die Gemeinde in den 70er Jahren als Vorzeigeprojekt, nachdem die gesamte Gegend eigentlich gerodet wurde und das Land brach lag. Durch eine intensive Aufforstung wurde dieser Bodenerosion entgegen gewirkt und im Zuge dessen wurden auch die verschiedenen Terrassen angelegt, auf denen heute die Wohnhäuser stehen.

Dass es gleich zur Begrüßung am frühen Vormittag einen Cuba Libre gibt trägt seinen Teil dazu bei, den Tag gleich etwas gelassener anzugehen. Auf dem Parkplatz sehen wir kurz vor der Abfahrt einen alten Bus stehen, dessen Tank mit einem handelsüblichen Sicherheitsschloss verriegelt ist. Unverschlossen wäre es auch recht leichtsinnig, da die Spritpreise in keiner Relation zu den Verdiensten hier stehen und der Bus innerhalb weniger Minuten ohne Sprit dastehen würde.

Nun geht es auf zur ehemaligen Kaffeeplantage Buena Vista, die oberhalb des Dorfes lieg. Von einer kundigen Führerin werden wir über das Areal hier geführt und es werden uns die einzelnen Arbeitsschritte der Kaffeeproduktion erklärt. Da die Plantage nicht mehr bewirtschaftet wird erobert sich die Natur langsam das Gebiet wieder zurück und so sehen wir verschiedene schöne Blumen, unter anderem große Löwenmäulchen an einer Steinwand wachsen. Auf den alten Mauern sehen wir immer wieder kleine Eidechsen, die in der strahlenden Sonne verharren und auch mehrere Truthahngeier lassen sich in einiger Entfernung nieder.

Über die ehemaligen Anbauflächen kommen wir zu einem alten Mühlrad, in dem mit Hilfe von Eseln und Pferden in früherer Zeit die Kaffeebohnen von ihrer Schale befreit wurden, um anschließend getrocknet zu werden. Wir versuchen das Mühlrad zu bewegen, was aber angesichts des doch recht hohen Gewichts des Mühlsteins ein sinnloses Unterfangen ist. Um uns herum stehen viele Palmen und auch immer wieder Bäume mit roter Rinde. Diese werden in der Umgangssprache als Touristenbäume bezeichnet, da sie der roten haut vieler sonnenhungriger Touristen ähneln sollen. Wer schon einmal Engländer an einem Strand gesehen hat, kann diese Bezeichnung der Bäume wohl leicht nachvollziehen.

Beim Rundgang durch das Dorf besuchen wir das Wohnhaus von Polo Montanez, einem berühmtem kubanischen Sänger, der 1971 nach Laz Terrazas gezogen ist und abends in Bars aufgetreten ist. Er verstarb mit erst 47 Jahren an den Folgen eines Verkehrsunfalls in der Nähe der Ortschaft. Sein berühtestes Lied heißt : Un montón de Estrellas.

Zum Abschluss des heutigen Ausflugs schauen wir auf einen Sprung noch am Fluss Juan Jose vorbei, der sich inmitten des Dschungels über kleine Wasserfälle durch das Dorf schlängelt. Hier ist an sommerlichen Tagen viel los, da auch die Einheimischen in dem seichten Gewässer gerne baden gehen.

Wieder zurück am Hotel wird zuerst das Café Maria besucht und zum wiederholten Male eine der Spezialitäten probiert. Danach schnappe ich mir ein Buch und lasse auf der Sonnenterrasse des Hotels die Seele baumeln. Um in das optimale, kubanische Feeling zu kommen bestelle ich mit einen Café Cubano, einen 7 jährigen Rum sowie eine schöne Havanna. So kann man schon mal ein paar Stunden in aller Ruhe verbringen. Am Abend gehen wir noch in eines der örtlichen Restaurants und lassen uns nochmals kulinarisch verwöhnen.

Kontakt unter stefan-franke@reiseberichte-und-fotografie.de