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weihnachtliches Prag

Anreise und kleine Besichtigungstour der Stadt

Wir wollen dieses Jahr mal wieder einen anderen Weihnachtsmarkt sehen und haben uns auf die Suche nach einem geeigneten Ziel gemacht. Schnell war klar, Prag soll es dieses Jahr werden. Dank ausgiebiger Internetrecherche konnten wir ein günstiges Zimmer im „Green Lobster“ unterhalb der Prager Burg ergattern und auch die Anfahrt mit der Bahn war recht schnell gebucht. Dank den Expressbussen der Deutschen Bahn ist man in knapp 5 Stunden von Augsburg aus in der tschechischen Hauptstadt.

Am Tag der Abreise haben wir zwar etwas Bammel, da Eisregen vorhergesagt war, aber wir haben mit den Straßenverhältnissen Glück und erreichen Prag ohne Probleme gegen 14 Uhr. Vom Hauptbahnhof geht es mit der Metro zur Haltestelle „Malostranska“ und von dort zu Fuß bis zum Hotel. Teilweise sind die Straßen noch ziemlich vereist und mehr als einmal stellt uns das glatte Kopfsteinpflaster vor eine schier unlösbare Aufgabe. Am anstrengendsten ist aber der Weg die Straße „Nerudova“ hinauf zu unserem Hotel. Schnell checken wir ein und dann erkunden wir auch schon die Umgebung.

Über die Straße „Uvoz“ kommen wir am Kloster Strahov vorbei und kurz danach biegen wir rechts ab um zur Prager Burg zu kommen. Vorbei an wunderschönen Bauten, in denen verschiedene Ministerien untergebracht sind laufen wir direkt auf den Eingang der Prager Burg zu. In den kleinen Arkaden an der Straße sind viele Restaurants zu finden und überall kann man Glühwein für wenig Geld bekommen. Da muss man ja einfach zuschlagen. Rechter Hand liegt nun der Schwarzenberg Palais, welcher aufwändig bemalt ist und so einem vorgaukelt, dass die gesamte Fassade reliefartig gestaltet ist. Voraus ist der erste Innenhof der Burg, welchen wir heute aber nur von außen betrachten. Wir blicken von hier oben schon mal über die Stadt Prag, wobei die Sicht dank der Wolken und dem leichten Nebel eher bescheiden ist.

Neben der Prager Burg kommt man über ca. 250 Stufen wieder hinab in das Gassengewirr der Kleinseite. Wir überqueren den Kleinseitener Platz mit der Nikolaus Kirche und machen uns auf den Weg zur Karlsbrücke. Schon von weitem kann man die Brückentürme der Brücke sehen, durch die man auf die Brücke kommt. Man kann diese Türme auch besteigen und hat von oben einen tollen Blick auf die Prager Skyline. Langsam wird es auch schon dunkel und man die Prager Burg in unserem Rücken wird schon hell angestrahlt. Von der Kleinseite kann man schon am anderen Ende der Brücke Die Kreuzherrn- und die St. Salvator Kirche erkennen, die wie alle Sehenswürdigkeiten in Prag hell erleuchtet sind.

Unser Weg führt uns durch mehrere Gassen mit vielen Souvenirshops direkt zum Altstädter Ring. Hier findet man zum einen die viel bestaunte astronomische Uhr, das Rathaus, die St. Nikolaus Kirche sowie die alles überstrahlende Teyn Kirche. In der Vorweihnachtszeit ist hier auch ein größerer Weihnachtsmarkt zu finden. Auf diesen haben wir uns schon sehr gefreut, aber um dorthin zu gelangen müssen wir erst durch die Menschenmassen, die sich hier zur vollen Stunde einfinden. Denn dann veranstaltet die astronomische Uhr ihr Puppenspiel, bei dem die 12 Apostel hinter Jesus ihre Runde drehen. Gerade Taschendiebe lieben diese Vorführungen und man sollte schon ein wenig auf seine Habseligkeiten aufpassen.

Der Weihnachtsmarkt wird von einem hell erleuchteten Weihnachtsbaum überstrahlt, der an Kitschigkeit nicht zu überbieten ist. Leider ist der Weihnachtsmarkt nicht mit denen in unseren Breitengraden zu vergleichen. Man kann dort viele Souvenirs erstehen, bekommt Glaskunst oder auch Holzschmuck für den Christbaum. Auch beim Essen ist die Auswahl eher begrenzt. Es gibt mindestens 10 Stände, die die typischen Teigrollen verkaufen (Trdlo) dann kann man Crêpes erstehen und natürlich den berühmten Prager Schinken. Allerdings sollte man sich vorher etwas genauer mit dessen Preisstruktur vertraut machen, ansonsten geht es einem wie uns. Ich gehe also zum Stand und bestelle zweimal den Prager Schinken. Bei uns zu Hause auf dem Weihnachtsmarkt bekommt man das Fleisch in einer Semmel gereicht und bezahlt dann ca. 4,- € dafür. Nicht so hier. Auf instabilen Plastiktellern wird das Fleisch geworfen, abgewogen und dann kommen och zwei Scheiben Brot obenauf. Soweit so gut, aber der Preis von umgerechnet knapp 30,- € haut mich dann doch aus den Latschen. Vor allem wenn man die Hälfte der Portion nicht essen kann, da sie aus Fett und wabbeliger Schwarte besteht. Kulinarisch kein Highlight, aber zumindest haben wir wieder etwas gelernt.

Da gönnen wir uns doch lieber noch einen preisgünstigen Glühwein und lassen die Atmosphäre etwas auf uns wirken. Durch menschenüberfüllte Gassen gehen wir zur Karlsbrücke zurück, die ebenso gut besucht ist. Das beleuchtete Panorama der Prager Burg verzaubert uns und verleitet auch zu mehr als einem Fotostopp.

Gemütlich schlendern wir über die Brücke und machen uns wieder an den schweißtreibenden Aufstieg zum Hotel. Dort wälzen wir noch ein wenig die mitgebrachten Reiseführer, um für morgen gut vorbereitet zu sein.

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